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Gesundheit und Lebensstil

Mit einer nahestehenden Person über das Thema Gewicht sprechen

Gespräche über Gewicht mit nahestehenden Menschen sind oft sensibel, da sie mit persönlichen Gefühlen und gesellschaftlichen Vorurteilen verbunden sein können. Selbst gut gemeinte Worte wirken manchmal wie Kritik. Mit Empathie geführt, können solche Gespräche jedoch Vertrauen schaffen und dazu beitragen, positive Veränderungen und gesündere Gewohnheiten zu fördern.

Warum es schwierig sein kann, mit nahestehenden Personen über Gewicht zu reden

Mit einem Familienmitglied oder Freund über das Thema Gewicht zu sprechen, kann sehr sensibel sein. Auch wenn deine Worte aus echter Fürsorge und dem Wunsch entstehen, dass die Person gesund bleibt, können sie leicht als Kritik oder Bewertung empfunden werden.

Über ein Gewichtsproblem zu sprechen, ist oft schwierig, weil es mit persönlichen Emotionen und gesellschaftlichen Vorurteilen verknüpft ist.

Wird ein solches Gespräch ungeschickt geführt, kann es Vertrauen beschädigen. Einfühlsam und respektvoll geführt, kann es hingegen den Weg zu gesünderen Gewohnheiten ebnen und Beziehungen vertiefen.

Die Gefühle hinter Gesprächen über Gewicht verstehen

Gewicht ist mehr als nur eine Zahl

Faktoren wie Genetik, Stress, Lebensstil und gesundheitliche Voraussetzungen spielen alle eine Rolle. Der BMI kann einen Anhaltspunkt geben, spiegelt jedoch nicht die gesamte gesundheitliche Situation wider. Gewichtsmanagement ist daher weit mehr als nur „weniger essen und mehr bewegen“.

Selbstwertgefühl und mentale Gesundheit

Ein unbedachter Kommentar kann leicht Scham oder Angst auslösen. Ein einfühlsamer und freundlicher Ansatz hingegen kann Motivation und innere Stärke aufbauen.

Auch die Unterstützung durch Freunde spielt eine wichtige Rolle: Sie kann helfen, Selbstvertrauen aufzubauen und Herausforderungen im Umgang mit Gewicht besser zu meistern.

Häufige Unsicherheiten

Viele Menschen haben Angst, wegen ihres Gewichts verurteilt oder verglichen zu werden. Sich dessen bewusst zu sein, kann dir helfen, sensibel und achtsam vorzugehen.

Vorbereitung auf ein Gespräch über Gewichtsabnahme

Hier ein paar Tipps, wie du dich gut vorbereiten kannst:

  • Absichten hinterfragen. Gehe mit Fürsorge vor, nicht mit Kritik.
  • Annahmen vermeiden. Stütze das Gespräch auf Beobachtungen, nicht auf Urteile. Zum Beispiel könntest du vorsichtig erwähnen, wenn dir aufgefallen ist, dass die Person Schwierigkeiten beim Gehen kurzer Strecken hat oder wenn ein Arzt gesundheitliche Bedenken geäußert hat.
  • Berücksichtigung des Alters. Alter kann Einfluss auf Gesundheitsrisiken, Behandlungsmöglichkeiten und die vorgezogene Art der Kommunikation haben.
  • Den richtigen Zeitpunkt wählen. Privatsphäre und eine ruhige Umgebung sind wichtig. Achtet auch darauf, dass ihr beide in einer ausgeglichenen Verfassung seid – nicht in Momenten von Stress, Müdigkeit oder emotionaler Anspannung.

Gesundheitliche Probleme und medizinische Aspekte
ansprechen

Beim Gespräch über Gewicht ist es wichtig zu bedenken, dass jede Gesundheitsreise einzigartig ist. Für manche kann Übergewicht zu Problemen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Schlafapnoe beitragen. Wenn dein geliebter Mensch mit solchen oder anderen Erkrankungen zu tun hat, sollte das Gespräch über Gewichtsmanagement immer von Fürsorge und Verständnis geprägt sein.

Ermutige deine nahestehende Person, mit Fachleuten zusammenzuarbeiten, die einen individuellen Plan erstellen können. Dieser kann gesunde Essgewohnheiten, mehr Bewegung und gegebenenfalls Medikamente zur Gewichtsabnahme umfassen. Ziel ist nicht nur, Gewicht zu verlieren, sondern einen gesunden Lebensstil aufzubauen, der langfristiges Wohlbefinden unterstützt und gesundheitliche Risiken senkt.

Indem du den Fokus auf die allgemeine Gesundheit statt nur auf Zahlen legst, hilfst du deinem geliebten Menschen, sich unterstützt zu fühlen. Erinnere daran, dass kleine Schritte – wie mehr Bewegung in der Woche oder eine gesündere Lebensmittelwahl – einen großen Unterschied machen können. Und wenn medizinische Behandlungen oder Operationen Teil der Reise sind, bestärke die Person darin, dass es ein Zeichen von Stärke ist, Hilfe zu suchen.

Wie man mit Empathie über Gewicht spricht

  • „Ich“-Aussagen verwenden. Formulierungen wie „Ich mache mir Sorgen um deine Gesundheit“ wirken einfühlsamer als „Du musst abnehmen“.
  • Fokus auf Gesundheit, nicht auf Aussehen. Aspekte wie Energie, Schlaf und allgemeines Wohlbefinden sind wichtiger als das äußere Erscheinungsbild.
  • Unterstützung anbieten. Schlage gemeinsame Aktivitäten vor, anstatt Anweisungen zu geben.

Wenn du das Gespräch so führst, wie medizinisches Personal es mit ihren Patient:innen tun, fördert das Vertrauen und Offenheit. Offene, unterstützende Gespräche können sowohl dir als auch deinem nahestehenden Menschen helfen, die Gesundheit zu verbessern und sich gegenseitig zu stärken.

Was man beim Gespräch über Gewicht nicht sagen sollte

  • Keine Vergleiche. Kommentare wie „Deine Cousine hat abgenommen“ oder „Früher warst du fit und gesund“ können verletzend wirken und Druck erzeugen.

  • Kein Schuldgefühl einreden. Scham führt selten zu langfristigen Veränderungen – meistens bewirkt sie das Gegenteil. Vermeide Sätze wie „Wenn dir deine Familie wichtig wäre, würdest du abnehmen“ oder „Mit mehr Disziplin hättest du dieses Problem nicht“.

  • Nicht predigen. Ungefragte Ratschläge oder lange Vorträge über Ernährung und Bewegung wirken schnell herablassend. Sätze wie „Du brauchst einfach mehr Willenskraft“ oder „Jeder weiß, dass man Kohlenhydrate reduzieren sollte“ blockieren das Gespräch. 

Stattdessen: Höre aktiv zu –  stelle offene Fragen und gib Raum, damit die andere Person ihre Gedanken teilen kann. Erkenne an, dass du nicht dieselben Erfahrungen gemacht hast, und zeige, dass du verstehen und unterstützen möchtest - nicht belehren. So stärkst du Vertrauen und ermutigst dein:e Angehörige:n, den eigenen Weg in ihrem Tempo zu gehen.

Vorurteile im Zusammenhang mit Gewicht überwinden

Gewichtsbezogene Vorurteile können es erschweren, offen über das Körpergewicht zu sprechen oder Unterstützung zu suchen. Viele Erwachsene – besonders aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen – haben Diskriminierung oder negative Einstellungen aufgrund ihres Gewichts erlebt. Das kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und Gesundheitsgespräche zusätzlich erschweren.

Wenn du jemanden unterstützt, der mit solchen Vorurteilen zu kämpfen hat, schaffe einen sicheren, wertfreien Raum für Gespräche. Verwende personenzentrierte Sprache – sprich von „einer Person mit Adipositas“ statt „einer adipösen Person“ – und lege den Fokus auf gesunde Lebensstiländerungen, nicht nur auf Gewichtsabnahme.

Einfache Fragen wie „Wie fühlst du dich in letzter Zeit mit deiner Gesundheit?“ können ehrliche Gespräche eröffnen.

Auch Fachleute spielen eine entscheidende Rolle, indem sie jede Patientin und jeden Patienten mit Respekt und Verständnis behandeln. Wenn du Unterstützung anbietest, gesunde Gewohnheiten förderst und das Selbstwertgefühl stärkst, hilfst du deinem geliebten Menschen, positive Schritte für die Gesundheit zu gehen – unabhängig vom Ausgangspunkt.

Gemeinsam gesunde Lebensgewohnheiten fördern

  • Mache Bewegung angenehm, nicht zur Pflicht: Spazierengehen, Schwimmen oder Tanzen zusammen wirkt unterstützend, nicht aufgezwungen. Findet Aktivitäten, die euch beiden Spaß machen, damit Bewegung Freude bereitet. 

Denke daran: Bewegung mit Übergewicht kann schmerzhaft sein – ein Grund, warum sie oft gemieden wird.

  • Gemeinsam trainieren. Zusammen Sport treiben oder sich gegenseitig zu Routinen motivieren, steigert die Motivation und hilft, gesunde Gewohnheiten aufzubauen.
  • Mehr Bewegung im Alltag. Schon kleine Schritte im Alltag verbessern die allgemeine Gesundheit, erleichtern das Gewichtsmanagement und senken das Risiko für chronische Krankheiten.
  • Als Familie kochen. Gesunde Mahlzeiten gelingen leichter, wenn alle mitmachen. Eine gesunde Ernährung – und wenn sinnvoll kombiniert mit einer kalorienreduzierten Diät – unterstützt das Gewichtsmanagement langfristig.
  • Kalorien im Blick behalten. Achte auf Kalorien sowohl bei Mahlzeiten als auch bei Getränken, da sich insbesondere Getränke schnell summieren können.
  • Gesündere Getränke wählen. Zuckerhaltige Getränke einschränken und stattdessen Wasser oder kalorienarme Alternativen bevorzugen.
  • Realistisch bleiben. Kleine, kontinuierliche Veränderungen sind nachhaltiger und wirksamer als extreme Diäten.

Bewusstsein und Unterstützung bei Essstörungen

Wenn du über Gewichtsabnahme oder -kontrolle sprichst, ist es wichtig, die Risiken von Essstörungen im Blick zu behalten. Erkrankungen wie Anorexie oder Bulimie sind ernsthafte Gesundheitsprobleme, die sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit stark beeinträchtigen können.

Achte bei nahestehenden Personen auf Warnsignale wie extreme Diäten, ständige Beschäftigung mit Essen oder Körperbild oder plötzliche Veränderungen im Essverhalten. Fachleute sind geschult, gefährdete Menschen zu erkennen und einfühlsam zu unterstützen – mit passenden Ressourcen und ohne Verurteilung.

Ermutige zu gesunden Essgewohnheiten und einem positiven Körperbild, statt ausschließlich auf Gewicht oder Aussehen zu fokussieren. Ein gesundes Gewicht bedeutet, sich wohlzufühlen, Energie zu haben und körperlich leistungsfähig zu sein – nicht eine bestimmte Kleidergröße zu erreichen. 

Wenn du eine Essstörung vermutest, schlage behutsam vor, ärztliche oder psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt zahlreiche Ressourcen, die Betroffene und ihre Familien unterstützen, ein gesundes Verhältnis zu Essen und Körper zu entwickeln.

Hinweis: Yazen diagnostiziert keine Essstörungen und bietet keine spezialisierte Behandlung dafür an. Wenn du oder jemand, den du kennst, möglicherweise eine Essstörung hat, empfehlen wir dringend, professionelle Hilfe bei Fachleuten und spezialisierten Einrichtungen zu suchen.

Kinder und Jugendliche beim Gespräch über Gewicht unterstützen

Mit Kindern und Jugendlichen über Gewicht zu sprechen erfordert besondere Sensibilität. Übergewicht im Kindesalter nimmt zu, doch der Schwerpunkt sollte immer auf dem Aufbau gesunder Gewohnheiten und eines positiven Selbstwertgefühls liegen – nicht allein auf Gewichtsabnahme.

Eltern und Fachleute können einen großen Unterschied machen, indem sie gesunde Veränderungen im Lebensstil - wie mehr Bewegung und eine ausgewogene Ernährung - auf positive und unterstützende Weise fördern.

Stelle Fragen, die einen offenen Dialog ermöglichen, zum Beispiel: „Welche Aktivitäten machen dir Spaß, bei denen du dich bewegst?“ oder „Wie findest du das Essen, das wir zu Hause haben?“. Betone dabei die Bedeutung von Selbstfürsorge, gesunden Entscheidungen und spaßigen Familienaktivitäten. Vermeide negative Sprache oder Vergleiche, die das Selbstwertgefühl oder das Verhältnis zum Essen beeinträchtigen könnten.

Unterstützung ist entscheidend: Nutze Ressourcen wie Ernährungsberatung, Selbsthilfegruppen oder die Zusammenarbeit mit Fachleuten, die auf kindliches Übergewicht spezialisiert sind. Indem du gesunde Gewohnheiten in den Vordergrund stellst und ermutigst, hilfst du Kindern und Jugendlichen, ein positives Körperbild zu entwickeln und langfristig ein gesundes Gewicht zu halten.

Wann professionelle Hilfe einen Unterschied machen kann

Wenn die Gesundheit deiner nahestehenden Person gefährdet ist, kann es helfen, professionelle Unterstützung vorzuschlagen. Spezialisierte Einrichtungen wie Yazen bieten dafür die passende Expertise und Begleitung. Bei Yazen arbeiten Ärzt:innen, Ernährungsberater:innen, YazenCoaches, Physiotherapeut:innen und Psycholog:innen zusammen, um sowohl die medizinische als auch die lebensstilbezogene Seite des Gewichtsmanagements zu unterstützen.

Professionelle Hilfe bei Adipositas kann Medikamente umfassen, die vom Arzt verschrieben werden, und in manchen Fällen auch bariatrische Operationen, wenn entsprechende Kriterien erfüllt sind. Entscheidungen hängen unter anderem vom BMI ab, aber auch Menschen mit niedrigerem BMI können je nach individueller Risikosituation für bestimmte Maßnahmen infrage kommen. Dieses Vorgehen gilt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, jeweils angepasst an das Alter und mit entsprechender Unterstützung.

Bei Problemen rund um emotionales Essen oder Körperbild kann psychologische Betreuung ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Unabhängig vom gewählten Weg sollte professionelle Hilfe stets als Unterstützung und Ermutigung verstanden werden – niemals als Druck.

FAQs: Über Gewicht mit nahestehenden Personen sprechen

Frage: Wie spreche ich Gewicht an, ohne zu verletzen?
Gehe mit Fürsorge für die Gesundheit vor und benutze eine sanfte, respektvolle Sprache.

Frage: Was, wenn die Person defensiv reagiert?
Bleib ruhig und versichere, dass du nicht kritisieren, sondern unterstützen möchtest.

Frage: Soll ich Diäten oder Trainingspläne vorschlagen?
Frag lieber, ob die Person Tipps oder Ideen hören möchte, anstatt direkt vorzuschreiben, was sie tun soll.

Frage: Wie kann ich unterstützen, ohne zu nerven?
Mach bei gesunden Aktivitäten mit, anstatt ständig daran zu erinnern.

Frage: Was, wenn sie nicht darüber reden will?
Respektiere die Entscheidung und sei selbst ein gutes Vorbild durch deinen eigenen Lebensstil.

Frage: Wie gehe ich mit meinen eigenen Gefühlen um?
Denk daran: Die Reise gehört der anderen Person. Deine Rolle ist, zu unterstützen, nicht zu kontrollieren.

Mit Mitgefühl führen

Gespräche über Gewicht sind nie einfach – aber mit Empathie, Geduld und Fürsorge können sie Gelegenheiten sein, Liebe und Unterstützung zu zeigen.

Am Ende ist das Wichtigste, was du geben kannst, deine unerschütterliche Unterstützung. Wenn professionelle Begleitung nötig ist, erinnere dich daran: Ein spezialisiertes Team wie Yazen – bestehend aus Ärzt:innen, Ernährungsberater:innen, YazenCoaches, Physiotherapeut:innen und Psycholog:innen – steht jederzeit bereit, um auf jedem Schritt des Weges zu helfen.

Artikel überprüft von:
Magdalena Einarsen Adam
September 3, 2025

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